Androiden Bd. 1: Wiederauferstehung

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© Splitter Verlag

Fakten

Comic: Androiden Band 1: Wiederauferstehung
Autor: Jean-Luc Istin
Zeichner: Jesús Hervás Millán
Farben: Olivier Héban
Verlag: Splitter Verlag (Leseprobe)
Sprache: Deutsch
Seiten: 64
Lesezeit: ca 70 Minuten
Format: 23 x 1,2 x 32,2 cm
Erschienen: 01.09.2017
Preis: 15,80 € (affiliate Link, stand: 05.12.17)

Handlung

Über 500 Jahre in der Zukunft: Roboter sind längst Teil unseres Alltags und mit Hilfe einer kleinen blauen Pille, der Mischung, hat die Menschheit die Sterblichkeit besiegt, leidet jedoch unter dem Problem der Unfruchtbarkeit.
Liv, ihres Zeichens Polizistin beim NYPD, nimmt die Ermittlungen in einem Mordfall auf, an dem etwas faul zu sein scheint. Die Spuren führen sie schließlich zu drei Menschen, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren und eine gefährliche Entdeckung von ungeheuerlichen Ausmaßen gemacht haben. Währenddessen kann die Kunstrestauratorin Anna ihr Glück kaum fassen: Entgegen aller Erwartungen ist sie schwanger! Doch wie kann das sein?

Comiceinsteiger
Für Kenner und Einsteiger in Sachen Comics und Science-Fiction gleichermaßen geeignet.

Kurzreview

Wer angefixt durch aktuelle Filme wie Blade Runner 2049, What happened to Monday und Ghost in the Shell auf der Suche nach passendem Comicfutter ist, der könnte mit dem Eröffnungsband der thematisch zusammenhängenden Reihe „Androiden“ fündig werden. Was der vielbeschäftigte Autor Jean-Luc Istin und seine beiden Kollegen hier abliefern ist feinste Science-Fiction-Kost im kompakten Format. Auf bummeligen 60 Seiten bei etwa 70 Minuten Lesezeit schaffen die drei es ein glaubhaftes, stilsicheres und ungemein spannendes Science-Fiction-Szenario aufzubauen und auch noch eine in sich abgeschlossene Geschichte zu erzählen, die das Wesen der entworfenen Vision perfekt umreißt.
Mir ihrer Kriminalgeschichte im Cyberpunksetting erfinden die drei das Rad zwar nicht komplett neu, kreieren aber aus teils bekannten Zutaten einen neuen und auch noch sehr schmackhaften Cocktail. Da sich alles um den Twist herum aufbaut, mit dem alles zusammenhängt und der alles auflöst, möchte ich zur Geschichte nichts weiter sagen. Auch möchte ich zu den Figuren gar nicht so viele Worte verlieren, da im Rahmen der kurzen Geschichte leider nicht allzu viel Raum für die Charaktere und ihre potentiellen Entwicklungen bleibt. Das ist aber nicht weiter tragisch, weil der Fokus ganz klar auf der Geschichte und ihrem Twist und nicht auf den Figuren liegt. Wie bei Istin aber häufiger zu beobachten ist, sind die wichtigsten Figuren, quasi die Heldinnen, alle weiblich, selbstbewusst, talentiert und stehen ihren männlichen Kollegen in nichts nach, sind ihnen zuweilen sogar überlegen.
Für Freunde und Kenner klassischer und dystopischer Science-Fiction gibt es den einen oder anderen Querverweis und visuelle Zitat. Die drei Jungs haben also ihre Hausaufgaben gemacht und man merkt dem Comic die Liebe zum Detail an. So wird der Comic vor allem anderen etwa mit den drei Asimovschen Robotok-Gesetzen eingeleitet, die Figuren leben in der „Schönen neuen Welt“, Liv fällt durch die Luft genau auf den Rücksitz eines autoähnlichen Luftfahrzeugs und die Innenräume erinnern mit ihrer teilweisen Anlehnung an den Jugendstil an Blade Runner und Deus Ex (Videospiel). So machte mir die Lektüre gleich noch mehr Spaß.
Ebenfalls für Spaß sorgt auch die optische Umsetzung des Stoffs. Die recht realistisch gehaltenen Figuren und die teils sehr detaillierten ebenfalls sehr realistischen Hintergründe sind wirklich hübsch anzusehen. Für einen sehr dynamischen Eindruck trotz des recht hohen Dialoganteils sorgt der auffällige Wechsel von sehr breiten und dafür flachen beziehungsweise sehr hohen, dafür schmalen Panels. Sowohl farblich als auch in der Lichtgestaltung orientiert sich der Comic an Filmen wie dem mehrfach erwähnten Blade Runner, jedoch ohne ganz so düster und gritty zu sein. Alles ist etwas cleaner und nicht ganz so schmuddelig aber in sich sehr stimmig.
Bei der schönen Optik freue ich mich besonders über das großzügige Albumformat, in dem der Comic beim Splitter Verlag erschienen ist. So kommen die hochwertig gedruckten Bilder auf dem schweren matten Papier hervorragend zur Geltung. Wie immer gefällt mir auch der optisch-haptisch hochwertige Hochglanz-Hardcover-Einband sehr gut.

Fazit

Mit Wiederauferstehung liefern Istin und seine Kollegen einen hervorragenden Auftakt für ihre thematisch zusammenhängende Androiden-Reihe ab. Die drei verneigen sich mit diesem Band vor den Klassikern der Science-Fiction und des Cyberpunk gleichermaßen und kreieren aus bekannten Zutaten sowie einer guten Portion Spannung eine neue und vor allem überzeugende Science-Fiction Geschichte, die obendrein auch noch wirklich toll aussieht. Ich freue mich jedenfalls schon auf Band 2, der voraussichtlich im März in Deutschland erscheinen wird.

Ein Kommentar zu „Androiden Bd. 1: Wiederauferstehung

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